Pressemitteilungen 2008

Die Geister, die ich rief ...

Pharmaindustrie darf Verbraucher/innen künftig über verschreibungspflichtige Arzneimittel informieren

Gemeinsame Pressemitteilung von 7 Organisationen

Pressemitteilung

Patientenberatungsstellen warnen vor Kostenerstattung in der Facharztpraxis

München (23.12.08). Der Konflikt im Honorarstreit zwischen Haus- und Fachärzten darf nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden.

Nach Abschluss des Hausarztvertrages der AOK Bayern mit dem Bayerischen Hausärzteverband drohen mehrere Fachärzteverbände (z.B. Kinder- und Jugendärzte, Internisten, Kardiologen, Dermatologen, Pneumologen, Gynäkologen) damit, ihre AOK-versicherten PatientInnen nur noch gegen Vorkasse und Kostenerstattung zu behandeln. Das kann nicht sein! Peter Friemelt von der Patientenstelle München: „Die Patienten und Versicherten haben über ihre Beitragszahlung einen Anspruch auf Sachleistungen erworben. Sie müssen, abgesehen von der Praxisgebühr, von ihren Ärzten kostenlos behandelt werden.“

Die Patientenberatungsstellen München und Oberbayern haben kein Verständnis für den Streit innerhalb der Ärzteschaft. „Der Kassenbeitrag steigt am 1. Januar 09 auf 15,5 %. Ein Grund für die Erhöhung ist eine deutliche Erhöhung der Honorare der niedergelassenen Ärzte. Wir können die jetzige Situation nicht nachvollziehen“ - so Carola Sraier von der Patientenberatungsstelle für die Region Oberbayern.

Peter Friemelt, Patientenberater Patientenstelle München: „Bei der Kostenerstattung bleiben die Patienten auf einem Teil der Kosten sitzen. Die Krankenkasse erstattet nicht die Gesamtkosten. Die Patienten sollten unbedingt darauf bestehen, auf der Grundlage des Sachleistungsprinzips behandelt zu werden. Das bedeutet, dass die Kassen für die Kosten komplett aufkommen.“

Die Patientenberatungsstellen wünschen sich zu Weihnachten, dass der Konflikt nicht zu ungunsten der Patienten ausgefochten wird. Alle Beteiligten sollten wieder vernünftig miteinander verhandeln. Beide Beratungsstellen appellieren:
„Es muss doch möglich sein, dass das höhere Honorar 2009 gerecht unter Haus- und Fachärzten aufgeteilt wird. Kommen Sie bitte zur Vernunft und behandeln Sie Ihre Patienten ohne Vorbedingungen!“

Text

Gemeinsame Presseerklärung

(17.12.2008)   Die Geister, die ich rief ...

Pharmaindustrie darf Verbraucher/innen künftig über verschreibungspflichtige Arzneimittel informieren

Pressemitteilung

 

 

München, den 19.11.08 - Infoquartal Gesundheitsfonds


In gut sechs Wochen ist es soweit: Zum Jahreswechsel wird der nächste Schritt der Gesundheitsreform umgesetzt. Mit dem Gesundheitsfonds wird das Finanzierungssystem der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) völlig neu gestaltet. Der Gesundheitsfonds ist ein politisches Konstrukt. Mit seiner Einführung sollen zwei sehr unterschiedliche Reformansätze zusammengeführt werden: Bürgerversicherung (SPD) und Kopfpauschale (CDU).
Öffentliche und Fachdiskussionen um diesen Reformschritt sind geprägt von offenen Fragen, kontroversen Positionen und eingeschränkten Prognosemöglichkeiten.
Eines ist heute schon sicher: Die Änderungen werden sich auf alle Betroffenen und Akteure im Gesundheitswesen auswirken.

Der Gesundheitsladen München e.V. reagiert und bietet unterschiedliche Möglichkeiten der Information:

•    Telefonische Auskunft
Ab sofort bis zum 13.2.09 können sich Interessierte kostenfrei unter der Telefon-Nummer 089 – 77 25 65 des Gesundheitsladens München e.V. informieren: Mittwoch, Donnerstag und Freitag jeweils von 10 – 13 Uhr.

•    Gesundheits-Info 4: „Was gibt es Neues für Patientinnen und Patienten?“
Im Gesundheitsladen wird für Interessierte und Betroffene eine Info-Broschüre bereitgehalten. Dort kann nachgelesen werden, wie der Gesundheitsfonds funktioniert und welche weiteren Änderungen das Jahr 2009 bringt. Die Broschüre kann abgeholt oder zugesandt werden.

•    Vorträge
27.11.08:     „Der Gesundheitsfonds – Was gibt es Neues für Patientinnen und Patienten“

Beginn:     17.oo Uhr
Ort:        Gesundheitsladen München e.V., Waltherstr. 16a, 80337 München
Eintritt:    € 3,00 (Ermäßigung möglich)

•    29.01.09:    Ein Vertreter einer gesetzlichen Krankenkasse wird über Änderungen und Folgen informieren.

Es erfolgt hierzu noch ein gesonderter Hinweis.

Der Gesundheitsladen München e.V. informiert mit diesen Aktionen Versicherte und Patienten kontinuierlich und umfassend. Er berät Bürgerinnen und Bürger zu Hintergründen und praktischen Auswirkungen. Mehr denn je gilt: Informierte Patientinnen und Patienten sind kompetente Partner und Partnerinnen der Leistungserbringer im Gesundheitswesen.

Pressetext im Druckformat

 

PatientInneninformation muss unabhängig bleiben

EU-Kommissionsvorschlag zu PatientInnen-Information erhält Gegenwind (Mai 08)

Die EU-Kommission will der Pharmaindustrie in Zukunft erlauben, „Informationen“ zu Gesundheit, Krankheit und rezeptpflichtigen Arzneimitteln anzubieten. Dafür machen sich Pharmahersteller seit Jahren stark. Doch damit wollen sich viele EU-BürgerInnen und Organisationen nicht abfinden. Ein breites Bündnis von PatientInnen- und ÄrztInnenorganisationen fordert einen Stopp für die EU-Vorschläge. Stattdessen soll der Zugang zu industrie- unabhängiger Information nachhaltig verbessert werden.

Die BUKO Pharma-Kampagne hat mit der Ärzteorganisation IPPNW Deutschland, der BundesArbeitsGemeinschaft der PatientInnenstellen- und initiativen (BAGP) sowie der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) eine gemeinsame Stellungnahme entwickelt. Das Bündnis fordert, VerbraucherInneninformationen zu rezeptpflichtigen Arzneimitteln durch die Hersteller weiterhin zu verbieten. Verstöße gegen geltendes EU- bzw. nationales Recht sollen stärker kontrolliert und geahndet werden. Außerdem müsse vergleichende Information über Arzneimittel durch unabhängige Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Dazu sei es notwendig die bereits bestehenden unabhängigen Informationsanbieter besser zu vernetzen und finanziell zu stärken.

Gesundheitsinformationen sind ein wichtiger und notwendiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Damit PatientInnen eine sachgerechte Entscheidung in Gesundheitsfragen treffen können, brauchen Sie unabhängige und ausgewogene Informationen. Anbieter der Information sollte jedoch immer eine unabhängige Institution sein, die keine unmittelbaren ökonomischen Interessen an der Produktvermarktung hat. Dies war eines der häufigsten Argumente innerhalb des EU-Konsultationsprozesses.  Doch es gibt noch mehr kritische Punkte. Eine Sammlung kritischer Einwendungen hat die BUKO Pharma-Kampagne auf ihrer Webseite zusammengetragen.
Schon jetzt beherrscht die Pharmaindustrie viele Kanäle der Kommunikation um einseitige „Informationen“ zu Gesundheit, Krankheiten und Arzneimittel zu streuen. Deshalb veranstaltet die Berliner Ärztekammer gemeinsam mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft sowie der Zeitschrift: Gute Pillen – Schlechte Pillen am 7. Mai 2008 eine Informationsveranstaltung zum „Einfluss der Pharmaindustrie auf Arzt und Patient“. Redner ist unter anderem Dr. Peter Mansfield. Experte für VerbraucherInnenschutz im Pharmabereich und Gründer von Healthy Skepticism / Australien).  
Anmeldungen zur Veranstaltung können an die Berliner Ärztekammer gerichtet werden.

Den vollständigen Text der Erklärung finden Sie unter: http://www.bukopharma.de

Pressekontakt:
Hedwig Diekwisch, BUKO Pharma-Kampagne
Tel: 0521-96 87 94 81
hdiekwisch(at)bukopharma.de
 

2. Auflage der Broschüre für Patienten zum Zahnersatz (April 2008)

Rund um die Behandlung mit Zahnersatz informiert ein neues Heft, das der Gesundheitsladen herausgibt.Hintergrund sind die Erfahrungen aus der Patientenberatung, die zeigen, dass Patienten schlecht informiert sind.„In der Beratung machen wir die Erfahrung, dass Patientinnen und Patienten wenig über die Möglichkeiten der Versorgung mit Zahnersatz informiert sind. Wir haben vor der Einführung des Abrechnungssystems nach Festzuschüssen gewarnt, da wir befürchten mussten, dass Patienten von ihren Krankenkassen alleingelassen werden. Jetzt offenbaren die Fragen der Ratsuchenden, dass sie von Zahnärzten vor allem über die auf sie zukommenden Kosten schlecht informiert werden. Ebenso wissen sie nicht, was sie tun können, wenn sie mit dem Werk des Zahnarztes nicht zufrieden sind.“, so Patientenberaterin Adelheid Schulte-Bocholt.Das 56-seitige Heft im DIN A4 Format stellt umfassend dar, was Patientinnen und Patienten beachten sollten, wenn sie zum Zahnarzt gehen. Es geht auf Informationen und Entscheidungen im Vorfeld der Behandlung ebenso ein wie auf die Möglichkeiten der Versorgung mit Zahnersatz nach dem System der befundorientierten Festzuschüsse. Das Heft klärt außerdem darüber auf, was zu tun ist, wenn ich feststelle, dass der Zahnersatz nicht passt.Die Broschüre kann gegen eine Schutzgebühr von 3,50 Euro zuzüglich Versandkosten beim Gesundheitsladen München, Waltherstr. 16a, 80337 München bestellt werden. Tel. 089-772565, Fax 089-7250474 oder mail(at)gl-m.de

 

Verantwortlich: Adelheid Schulte-Bocholt, Gesundheitsladen München e.V.

»Tag gegen Lärm«

- Schwerpunktthema 2008 EU-Umgebungslärmrichtlinie

 
Umsetzung der Umgebungslärmrichtlinie Schutz der Ruhe in Deutschland noch nicht in Angriff genommen

Im Rahmen des Tages gegen Lärm finden Veranstaltungen zum diesjährigen Schwerpunktthema "Umgebungslärmrichtlinie - Lärmkartierung - Lärmaktionspläne" statt:

Offenes Treffen Hören und Schutz der Ruhe am 26. Juli 2008, 15 - 17 Uhr im Gesundheitsladen